Tagesmeldung vom 24.02.2022

ca. 100 sm südwestlich von Madeira
Position 31°15,9′ N|020°04,4′ W
Kurs, Speed 289 | 4,5kn
Etmal 119nm
Wind N – 5bft
Luftdruck 1023 hpa
Bedeckung 3
Temp (L/W) 20°C, 19°C
„Wie wenn da einer, und er fielte…“
[nach Robert Gernhardt,
Fortsetzung folgt]
Ein Gruß von Wache 1, die es geschafft hat die Roald bei Nacht sowie bei Tag mit sagenhaften 7,7 Kts über den Atlantik flitzen zu lassen. Die Sterne funkelten von oben und das Leuchtplankton glitzerte von unten, während wir mit Meeresgischt im Gesicht spektakulär den Außenklüver bargen und einfingen um drei Uhr nachts. Nachdem dies so wunderbar funktioniert hatte, gönnten wir uns noch eine Kletterpartie zum Großsegel zum Beifangen. Nach diesen körperlichen Höchstleistungen verwöhnte uns unser Steuermann mit einem kleinen Exkurs ins Literarische von Elisabeth Mann Borgese:
„Aber das Meer ist empfindlich, bei all seiner Größe; und wenn wir uns einbilden, unsere Kenntnisse entsprächen dieser Größe und dieser Empfindlichkeit, so ist in Wahrheit der Abgrund unserer Unwissenheit tiefer als seine tiefsten Gräben.“
Beim kommenden entspannten Segeltag mit Knotenübungen und Sonnenschein stürmte plötzlich Karlo an Deck – mit über dem Kopf erhobenen Händen und panischem Ton, rief er: „Es brennt in der Bootsmannslast“. Der Alarm ertönte, die Besatzung strömte an Deck, Weisungen wurden gegeben, Schläuche ausgerollt, Feuerschutzanzüge angelegt, Äxte herausgekramt. Zum Glück war es nur eine Übung und der Besatzung geht es gut und abschließend gab es Schokopudding für alle.
Wir grüßen auf Wunsch von Klaus alle Mütter. Katrin grüßt Torsten und K. Sailinger und Katrin frd. fr. Maßschneiderin grüßt das reisende Handwerk. Gute Besserung an Julius.