Werftzeit Update 21.11.2024
Anlässlich des Schneefalls in vielen Regionen Deutschlands wollen wir uns heute einem #ThrowbackThursday 21.11. der frostigen Art widmen. So sank am 21.11.1915 die „Endurance“, das Flaggschiff der Imperialen Trans-Antarktischen Expedition unter Leitung des britischen Forschers Sir Ernest Shackleton, unter den Packeismassen des Weddellmeers. Ziel der Expedition war die Durchquerung des Antarktischen Kontinents zu Fuß, ein aberwitziges Vorhaben zu damaligen Zeit. Shackleton wollte noch einen drauf setzen – schließlich war der Südpol selbst einige Jahre zuvor von Roald Amundsen bereits erobert worden.
Viele Jahre vor seiner berühmtesten Expedition hatte Amundsen bereits Erfahrungen im Packeis der Antarktis gemacht – als 2. Offizier an Bord der „Belgica“. Das Schiff war im November 1898 vom Packeis auf der westlichen Seite der Antarktischen Halbinsel eingeschlossen. Unter widrigsten Bedingungen überwinterten die Männer an Bord, bis ein Sturm das Packeis aufbrach und das Schiff nach Europa zurück kehren konnte.
Einige Jahre später und um viele Erfahrungen reicher erklomm Amundsen am 21.11.1911 auf dem Weg zum Südpol den Axel-Heiberg-Gletscher, eine nach wie vor herausragende Leistung der Polarforschung. Innerhalb von vier Tagen überwand die Polarmannschaft, beladen mit einer Tonne Ausrüstung, mit Hundeschlitten eine von Gletscherspalten übersäte Strecke von ca. 70 km und 3000 Höhenmetern.
Wer eher zu den Armsessel Entdeckern gehört, kann inzwischen die „Endurance“ auch ohne klamme Finger als Lego Modell im Wohnzimmer nachbauen. Vielleicht läuft dazu im Hintergrund Bing Crosby‘s „White Christmas“? Der berühmte Song war am 21.11.1942 auf Platz 1 der US Charts und zählt zu den meistverkauften Singles aller Zeiten.
Nun noch die Meldung von Ecki, dem rasenden Reporter-Eichhörnchen, direkt aus Hamburg-Harburg von der Werftzeit auf der BRIGG ROALD AMUNDSEN!:
Brrrhh es ist kalt und nass und mein Besuch an Deck nur kurz: denn wetterbedingt geht es eher langsam mit der neuen Beschichtung des Decks voran. Dauerregen und Schneeschauer halten die Gang in Arbeit mit Pfützen auffeudeln und trocknen mittels Gasbrenner. Auch ist nun ersichtlich, dass das Stahldeck in einigen Bereichen ausgebessert werden muss und Anfang Dezember werden vorgefertigte Stahlteile zum Einschweißen geliefert. Wenigstens ist seit der letzten Verproviantierung wieder genug Schokolade an Bord, damit auch die menschlichen Schiffsbewohner Winterspeck gegen die Kälte anlegen können. Brrhh und nun schnell zurück in die warme Koje. Bis bald!