Werftupdate 18.11.2024
Einen wunderschönen guten Morgen wünscht euch Ecki, das rasende Reporter- Eichhörnchen von der Werftzeit aus Hamburg Harburg!
So langsam setzt auch hier das Schietwedder ein, kommende Woche soll es fast nur regnen und die Temperaturen im einstelligen Bereich bleiben. Aber wir wollen ja nichts heraufbeschwören, drum schnell (nach altem abergläubischen Seemannsbrauch) drei Mal auf etwas Hölzernes klopfen! Doch Moment! An Deck ist gerade recht wenig aus Holz zu finden! Das Holzdeck wurde heruntergenommen, die Nagelbänke abgebaut, ebenso die Backskisten und Nägel entfernt. Drum schnell den nächsten Holz-Block suchen, der noch nicht ausgebaut wurde!
Auch sonst sind die Seeleute ja ein recht abergläubisches Völkchen. So wird auch hier (wie an Land oft auch) der Sonntag mit Ei zum Frühstück wertgeschätzt. Doch auch donnerstags, am Seemannssonntag, gibt es Ei und oder Kuchen! Nun fragt ihr euch vielleicht, warum der Donnerstag denn der Seemannssonntag sei, und nicht der Mittwoch, als Halbzeit der Woche? Nun ja, da gibt es viel verschiedenen Seemannsgarn drüber, das heißt übertriebene und eventuell nicht der vollen Wahrheit entsprechende Erzählungen, die stark variieren, je nachdem, welchen Menschen du denn jetzt fragst. Und fragst du mich, Ecki das Eichhörnchen, so kann ich auch nur wiedergeben, was ich so am Rande mitbekommen habe:
So soll es früher am Thorstag zu Gedenken des großen Thor, dem Donnergott, ein großes Essen gegeben haben, damit einem Wind, Wellen und Wetter gewogen bleiben. Oder aber Donnerstag war der Tag der Woche, an dem weniger gearbeitet und viel Vitaminreiches gegessen wurde, da die meisten Schiffe erst am nächsten Tage ausliefen und dann lange ohne Pause unterwegs waren. Oder aber meine Lieblingsgeschichte: Die einzige Zeit, die die Matrosen früher nicht arbeiten mussten, war, wenn sie in der Kirche waren, was dazu führte, dass sie so häufig wie möglich dort (schlafend) verbrachten. Um dies zu unterbinden, gab es ein Kirchenverbot für alle Tage außer Sonntags – und eben Donnerstags. Vielleicht kennt ihr ja noch ein paar andere Geschichten? Lasst sie mich gerne wissen!
Doch was ist sonst arbeitstechnisch an Bord passiert? Heute haben wir angefangen, das alte Stahldeck mit Stahlkugelstrahlern zu säubern! Hier sieht’s schon gleich viel glanzvoller aus und wir können nun das Stahldeck viel besser begutachten! Dann soll das Deck gegen Korrosion beschichtet und anschließend entschieden werden, welche Stellen verstärkt werden müssen, damit alles noch mal so lange hält. Auch an den schon geschweißten Stellen an den Niedergängen wurde weiter gearbeitet, sie wurden mit giftgrünem Primer bestrichen, ebenfalls zum Schutz gegen Korrosion und als Grundlage der zweiten und dritten Primer- und Decklacke. Zusätzlich wurde im Deckshaus das Hospital weiter saniert, das letzte bisschen Boden wurde hier rausgenommen und der darunter liegende Stahl schon zwei mal gestrichen. Wahnsinn wie fleißig hier alle sind! Es ging auch an den „Kleinkram“: ganz viele Schäkel würden überholt und die Nagelbankstützen abgeschliffen.
Man kann sich hier überall nur mit Gehörschutz bewegen, egal ob auf dem Deck, unten oder im Zelt… aber so ist das wohl auf einer Baustelle…
Bis bald, Euer Ecki!
PS: Schickt eure Geschichten zum Seemannssonntag wirklich gerne an: schwartz@sailtraining.de, Blackie freut sich schon, alle Kreativitäten zu lesen und eventuell ein schönes Format daraus zu entwickeln!
Die Nagelbankstützen werden abgeschliffen.
Der Holzboden des Hospitals wurde entfernt und der darunter liegende Stahl mit Primer als Korrosionsschutz bestrichen.
Das Stahldeck wird mit Stahlkugelstrahlern gesäubert und von Rost befreit.