Wachwechsel Nr. 1: Suppe geht immer

Wachwechsel Nr. 1: Suppe geht immer

Wenn Dino mit hungrigem Blick durch die Kombüsenklappe guckt – es ist ja erst der dritte Nachschlag – und man nur noch mit den Restkartoffeln den Soßentopf auswischen kann, dann ist Löwenfütterung auf der Roald. 
Wenn der Kapitän morgens um 6 Uhr durch die Kombüsenklappe lukt und Brötchenduft atmet und man ihn mit „Ja, du das erste, bist ja der Kapitän, wir rufen in die Navi, wenn sie aus dem Ofen kommen“ vertrösten muss, dann ist Roaldbäckerei. 
Und wenn die Kombüse Aufzug fährt, rollt, stampft und giert und die Backschaft in bester Laune die Pütt und Pann zusammen hält, dann ist das ein wunderbar anstrengender, erholsamer Törn mit einer tollen Mannschaft. Und dampfender Kaffee? Gefühlt 100 Liter am Tag. In den Arterien von echten Seefrauen und –männern kann nur Kaffee fließen.
Und Reste-Gemüse-Käse-Suppe geht irgendwie immer, auch mit klammen Fingern. Gerne zum Wachwechsel. 
Aber ich bin ehrlich, warum fährt man als Smutanwärter auf der Roald? Man muss nie abwaschen und die Tische klaren. Und darf trotzdem klettern. 
WsuauR 
Jörg Kohlstedt Gabelsflach 2019