Tagesmeldung vom 31.10.2022
spanische Nordküste – zu Anker in Bucht Ria de Viveiro
Position 43°44,8′ N|007°34,18 W
Kurs, Speed 000 | kn
Etmal 109nm
Wind SW – 7bft
Luftdruck 1010 hpa
Bedeckung
Temp (L/W) 18°C, 17,5°C
Die Morgenwache fängt gut an – leichter Segelwind und Delfine um uns, die verspielte Leuchtspuren durchs Wasser ziehen. Die leichte Brise lässt stark nach – wir legen sagenhafte zwei Meilen in zwei Stunden zurück, nun gut – ohne die Schlangenlinien zu zählen, die wir beim Drehen des Windes durch eine kleine Regenfront mitfahren. Wir stehen die restliche Wachzeit im Regen und dürfen alle Segel bergen – Emma muss mal wieder aushelfen. Wir verursachen ein ordentliches Leinentohuwabohu an Deck, bis zum Wachwechsel ist aber alles wieder sauber aufgeklart. Und zwei Tapfere haben auch die Marsen im Großtopp beigefangen. Den Rest der Arbeit übergeben wir nebst den Delfinen, die uns immer noch begleiten, an die Vormittagswache, die wollen sich schließlich auch nicht langweilen. Das geschieht auch nicht, denn – wie von der digitalen Wetterfee angekündigt – brist es ordentlich auf und die See schmückt sich mit Schaumkronen. Wir verstecken uns zu Mittag in einer Bucht an der spanischen Nordküste zum Abwettern. Was im Übrigen in keinem Widerspruch dazu steht, die Gelegenheit zu einem Bad zu nutzen. Gegen 15 Uhr geht der Haken wieder hoch und wir dampfen gegen den „nur“ noch starken Wind nach Westen, um nun endlich die Nordwestecke der Iberischen Halbinsel zu passieren.
Kulinarisch war der Tag wunderbar – köstlicher Blumenkohl-Käseauflauf zu Mittag, frisch gebackene Kekse zum Kaffee oder Tee am Nachmittag und eine schmackhafte Vielfalt am Abend deren Krönung ein frisches Pizzabrot aus fluffigem warmen Hefeteig war. Nun, es ist schließlich Feiertag – der christlich (protestantische) Seefahrer begeht den Reformationstag.