Tagesmeldung vom 30.12.2021

Tagesmeldung vom 30.12.2021

Törn 0747 | Kanaren – Kanaren
Nördlich Gran Canaria


Position 29°09,2 N|015°02,6 W
Kurs, Speed 100, 2kn
Etmal 44nm
Wind SSE – 1-2bft
Luftdruck 1020 hpa
Bedeckung 2
Temp (L/W) 21°C, 20°C

Tagesmotto: alles an Steuerbord

Kurz nach Wachbeginn um 4 Uhr geht im Osten (an Steuerbord) der Mond auf und inspiriert uns zu einem Lied „Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So ist es mit den Sachen, die wir bei Tag belachen, weil unsere Augen sie nicht sehen.“

Da die Segel für den Am-Wind-Kurs bestens getrimmt sind, hat der Rudergänger und der Rest der Wache (bis auf den Ausguck) nicht sonderlich viel zu tun und wir schauen noch einigen Sternschnuppen nach (die meisten natürlich an Steuerbord) und diskutieren über „the dark side of the moon“ und ob die Erde oder der Mond den Schatten wirft. Noch ein Ausflug in die griechische Mythologie mit der Geschichte der Callisto, die von Zeus als große Bärin (Sternbild Großer Wagen) an den Himmel verbannt wurde, neben ihrem Sohn Arkos (der natürlich an unserer Steuerbordseite steht) bringt noch folgende bahnbrechende Erkenntnis: Arktis steht für Bärenland und Antarktis für Nicht-Bärenland. Warum haben uns das unsere Erdkundelehrer nicht beigebracht? Am Ende der Wache geht die Sonne an Steuerbord auf (ungefähr da, wo der Mond zuvor auch aufging).

Tagsüber kommt der Wind weiter von Steuerbord und gegen 16 Uhr setzen wir nach einem Kreuzbrassen das Dinghi zu Übungszwecken an unserer Steuerbordseite aus. Danach ändern wir unseren Kurs – der nun untergehenden Sonne entgegen, die ein Strich Steuerbord feuerrot im Meer versinkt. Wir shiften und brassen noch die restlichen Segel – nach Steuerbord – und nehmen Kurs auf zurück nach Santa Cruz de Tenerife.

Nach einigen Stunden Schlaf übernehmen wir wieder um 4 Uhr die Wache. Begleitet von glitzernden Delphinen an Steuerbord und weiteren Sternschnuppen, müssen wir aufhören uns umzuschauen. Der Atlantik ist ein Übertreiber. Sogar der Mond fängt an, mit den paar Sternen die ihn umgeben, wie ein leuchtendes Gummibärchen auszusehen. Wenn wir nicht hier wären, wäre es fast schon zu kitschig.
Es wird uns niemand glauben, aber kurz vor Sonnenaufgang – als schon der verlockende Duft frischer Brötchen aus der Kombüse auf die Brücke zieht – begrüßen uns (diesmal ausnahmsweise an Backbord) nochmal ein paar Delfine.

Nachtrag: Würde man direkt neben der Roald schwimmen, könnte man sehen, wie schnell 0,9 Knoten sind. Jetzt geht es schnurstracks nach Silvester und die Helme grüßen nach Hause. Grüße an Mike – das mit dem Mozart singen hat funktioniert!

Einen wunderschönen Geburtstag wünsch ich den Besten Ausguck Partner den die Roald zu bieten hat. Viel Freude und Glück fürs kommende Lebensjahr, genug Wind im Segel und immer ein Lied auf den Lippen (aber da mach ich mir bei dir keine Sorgen).

Liebe Grüße Jana

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