Tagesmeldung vom 30.10.2023

Törn 0829 | Ostsee, Nordsee und Mor Breizh
vorbei an den weissen Klippen von Dover

Position 50°54,5′ N|001°06,9′ E
Kurs, Speed 225 | 3,5kn
Etmal 64nm
Wind SSW – 6bft
Luftdruck 998 hpa
Bedeckung 8/8
Temp (L/W) 14°C, 16°C

In der Nacht vom 29.10 auf den 30.10 blies uns wieder starker Wind entgegen und wir sind durch die entgegen kommenden Wellen nur langsam vorangekommen. Dadurch hatten wir ordentlich zu tun am Steuerrad. Zusätzlich überholten uns in dem Nadelöhr ‚Straße von Dover‘ immer wieder Frachter, die wir gut beobachten konnten. Trotzdem war die Laune gut: Es wurde gesungen und für den Unterricht fanden wir auch Zeit. Wir besprachen den Erdmagnetismus, die Kompassfunktionsweise und globale Wetterphänomene wie die ITC oder die Passatwinde mit denen wir in ein paar Wochen auch segeln werden. Rund um das Schiff gab es viel zu sehen: Wetterleuchten erhellten den Himmel in einer Cumulonimbus-Wolke und der Leuchtturm von Ramsgate blinkte am Horizont. Außerdem fuhr eine Aida an uns vorbei, die mit ihrer grünen und roten Party Beleuchtung gut zu den zu Anfang der Wache gesungenen Weihnachtsliedern passte. Die Städte Calais und Dunkerque warfen ihren Widerschein in die Wolken der Nacht. Insgesamt präsentierte sich uns eine spektakuläre Wache und wir gingen beschenkt mit vielen neuen Eindrücken in unsere Kojen.

Da der Strom über Nacht eine Zeit lang in die Gegenrichtung floss, kamen wir heute Früh an Deck und konnten die Felsen von Dover, die wir in der Nachtwache erahnen konnten, noch einmal im Tageslicht bestaunen.
Seit unsere Wache begonnen hat fahren wir 3-6 Knoten und kommen somit gut voran im Gegensatz zur Nacht. Die Küste von Dover haben wir nun hinter uns gelassen.
Es ist noch immer sehr wellig, aber inzwischen sind nur noch sehr wenige seekrank.
Wir haben heute schon mit Hilfe von Rasmus das Deck geschrubbt und müssen das zumindest nicht mehr machen.
Bis jetzt sind uns auch keine Schiffe nah gekommen, wir konnten nur einen laut Johann ca. 400 m Frachter aus der Ferne bestaunen.

Diese Tagesmeldung wurde geschrieben von: Moritz, Jonas, Jamiro, Gabriel, Maya, Piet und Lukas.

Liebe Eltern

Wie man unschwer erkennen kann, ist hier an Bord vieles zu lernen und zu bestaunen. Durch den Bordalltag kann keine lange Weile aufkommen, auch wenn wir zur Zeit nur mit Hilfe unserer Maschine vorankommen und auch das nur langsam, weil uns der Wind genau ins Gesicht bläst.
Mittlerweile hat der Wind aber schon etwas abgenommen und wir kommen besser voran.
Da wir für Donnerstag sehr starken Wind erwarten, haben wir beschlossen hinter der Ilse off Wight in den Windschatten zu gehen. Dort werden wir verweilen, bis Petrus etwas weniger Wind schickt, der dann hoffentlich aus einer Richtung kommt, so dass wir endlich wieder Segel setzen können, wonach wir uns alle sehnen.
Uns geht es allen sehr gut und die Stimmung ist ausgelassen! Wie gehabt.

Liebe Grüße von der Roald Amundsen

Peer Büttel
Kapitän