Tagesmeldung vom 29.01.2023

Tagesmeldung vom 29.01.2023

Tagesmeldung von Bord
Törn 0795 | Fort-de-France – St. Martin
Unterwegs zu den Britischen Jungferninseln

Position 17°03,5′ N|062°53,1 W
Kurs, Speed 010 | 4,9kn
Etmal 117nm
Wind ENE – 5bft
Luftdruck 1019 hpa
Bedeckung 2/8
Temp (L/W) 28°C, 26°C

Ein Tag wie jeder andere und keiner zuvor.

Von einem Faux Pas beim Anfertigen des Kuchenteigs, der zu einem dreifachen Wienern des Kombüsenbodens führte, über einen vom Captain „geleiteten“ Kanon für ein Geburtstagskind an Bord, gefolgt von mehreren Seetölpeln auf Jagd, die uns begleiteten, bis hin zu einer Sicherheitsübung, die nicht nur das Tragen der Atemschutzmasken, sondern auch die Inbetriebnahme sowohl der fest installierten Feuerlöschpumpe als auch der mobilen zum Ziel hatte.

Man könnte meinen, dass wir einen witzigen Tag hatten, einen Tag, der mit leichtem Regen, vielen Wolken, und wie immer einer ganzen Menge Motivation loslegte.

Geweckt vom Schwanken des Schiffes und dem direkten Vergnügen, mir die frühen Strapazen der Kombüse anhören zu dürfen, die für mich amüsanter waren als für alle in der Backschaft, ging mein Tag um neun Uhr los.

Persönlich war für mich heute ein erfolgreicher Tag, einer, an dem ich zum ersten Mal verstanden habe, was das Wortgewirr bedeutet, welches mir während der Manöver über Deck zugerufen wird.
Ein Tag, an dem ich die Sonne in meinem Gesicht genießen und die frische Luft tief atmen konnte. An dem ich bei der Wache drei Seetölpel beim Jagen und Treiben im Winde beobachten konnte und mich sämtlicher Ereignisse an Bord erfreuen durfte.

Und was wäre ein Tag auf See ohne einen schwankungsbedingten Kuchenteig auf dem Küchenboden? Und wer wären wir, wenn wir das nicht mit etwas Humor nehmen würden?

Unser Tag war voll von kleinen Sehenswürdigkeiten, wie die nach Handyempfang suchender Crewmitglieder, die wie Krähen auf den Bänken saßen oder die Fotografen, die den übers Meer wehenden Platzregen eifrig festzuhalten versuchten oder dem Regenbogen, der uns in den Abend schickte.

Waren wir Müde zwischen drin? Definitiv. Gab es Momente, in denen wir nicht genau wussten, warum wir, was jetzt als Nächstes anliegt – und ich spreche nicht vom Kompasskurs – und wozu? Bestimmt.

Hat es uns trotzdem jede Menge Spaß gemacht und sind wir uns eventuell auch alle ein bisschen nähergekommen? Einhundert Prozent.

Wie immer ist es ein weiterer Tag wie jeder andere, und trotzdem war er speziell für mich.

Für die Wache I: Jana.

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