Tagesmeldung vom 28.12.2022

unterwegs vor Teneriffa
Position 28°14,7′ N|016°15,5′ W
Kurs, Speed 220 | 5,5kn
Etmal 0nm
Wind NE – 5bft
Luftdruck 1023 hpa
Bedeckung 7/8
Temp (L/W) 25°C, 22°C
Der große Tag ist gekommen und begann mit dem Wecken der gesamten Crew um 6.45 Uhr für das Frühstück. Es herrschte große Freude über den Obstsalat und es zeigte sich eine so große Hafermilchpräferenz, dass zwei Einkäuferinnen am Vormittag noch die gesamten Bestände in Santa Cruz aufkauften (zumindest fast). Ein paar Frauen erkundeten derweil kletternd Vor- und Großtopp und die verbliebenen Crewmitglieder sorgten dafür, dass das Schiff noch einmal richtig sauber gemacht wird und der ganze Proviant wirklich seefest ist.
Nach einem leckeren Kürbis-Kartoffel-Feta-Auflauf wurde es ernst. Die Rollen für den Ableger wurden verteilt und kurz durchgesprochen, dann ging’s los: Wir brassten, packten beide Untermarsen und ein Vorsegel aus, trugen die Gangway mit vereinten Kräften zurück aufs Schiff, setzten das Dinghi aus und nahmen erste Festmacher mithilfe von Karlo und Sanne weg, die noch vom Vortörn auf Teneriffa sind.
Unter Kommando von Steuerfrau Jana holten wir auch die verbleibenden Festmacher ein, setzten derweil die Vor-Untermars und legten schnell ab. Ich habe schon einige Törns auf der Roald hinter mir und ablegen ist fast etwas wie Routine, aber zu realisieren, dass wir nun drei bis vier Wochen nur auf dem Schiff sein werden und schon bald kein Land mehr sehen – das war schon noch mal etwas anderes. Auch in den anderen Gesichtern waren riesige Vorfreude, aber ebenso ein bisschen Unsicherheit zu sehen angesichts der großen Reise, die jetzt ansteht.
Noch im Hafenbecken setzten wir Innenklüver und Großuntermars, aber kaum hatte die Roald die Molen passiert, veränderten sich viele Gesichter etwas. Wir hatten gestern recht ordentlich Wind, der zwar etwas weniger geworden ist, aber der Atlantikschwell traf uns schnell und nicht bei allen führte das zu angenehmen Gefühlen in der Magengegend. So hatten wir gar nicht sehr viel Zeit darüber nachzudenken, dass wir jetzt WIRKLICH unterwegs sind, denn entweder spannten wir Strecktaue oder kümmerten uns um unsere Mitseglerinnen. Dennoch fanden sich sechs Mutige, die noch einmal geklettert sind und die Vor-Obermars ausgepackt haben, die wir ebenfalls mit vereinten Kräften gesetzt haben.
Damit übernahm die 0-4-Wache, es gab erste Einweisungen ins Ruder- und Ausguck-gehen, es wurde gemeinsam mit der 4-8-Wache noch gebrasst. So wird es nun ruhig an Bord und wir schaukeln in unsere erste von viele Nächten auf See hinein.
Karo grüßt ihre Familie
One Response
Guten Tag,
den 42 See-Frauen wünsche ich eine gute Überfahrt, tolle Erlebnisse und schönen Wind.
Die Meere konnte ich mit meinem Rolli nicht besegeln, aber ich freue mich zusammen mit den mutigen Seglerinnen auf das Abenteuer.
Kommt alle wieder gesund nach Hause!
Gruß an die Crew aus Dahn in der schönen Südwestpfalz
Martin
N 49° 9′ 1.4616 / E 7° 47′ 0.7296