Tagesmeldung vom 28.09.2022
Kieler Bucht
Position 54°41,4 N|010°37,1 E
Kurs, Speed 260 | kn
Etmal 19nm
Wind NNW – 3bft
Luftdruck 996 hpa
Bedeckung 5/8
Temp (L/W) 13°C, 14°C
Die Geschichte beginnt schon morgens um Viere, als die Sonne noch nicht einmal über dem Horizont stand. Ein Sternhimmel zierte sich über dem Schiff, ein paar größer ein paar kleiner, ein paar heller ein paar dunkler, ein paar weiter entfernt von uns, einige wenige näher an uns heran. Sie strahlten uns entgegen, bis sie schließlich von der blutroten Morgenröte und der von wabernden Nebelbänken umhüllten Sonne verschlungen wurden.
Ein paar von uns stiegen mit angehaltenem Atem die Takelage hinauf, da sie die atemberaubende Aussicht von oben bereits sehen konnten. Nachdem diese traumhafte Szenerie vollendet wurde, vom begrüßenden Himmelblau, nach Tagen des Regens, aßen wir gemeinsam in der Messe warme noch dampfende Brötchen. Die Brötchen wurden von uns inhaliert, als wenn es die letzten auf Erden wären. Eines, und noch eines, man vergaß mitzuzählen, sodass von einem Augenblick zum anderen einmal alles weg war.
Der Ausruf zum „All Hands“ unterbrach unser Frühstück und zog uns an Deck, wo andere Crewmitglieder bereits schon eingehüllt in Jacken standen und sich freudig mit ihren Nachbarn unterhielten. „All Hands“ verflog so schnell, dass das Mittagessen kam, draußen eine spannende Feuerübung stattfand, in der wir Leela retten mussten und sich Sophia plötzlich in der Schiffsküche, der Kombüse, befand. Nach der Feuerübung also hatte Sophia Spaß mit Töpfen, Essen, Lebensmitteln und Amy, wurde draußen auf dem Deck das sogenannte „Dingi“, ein kleines, kaum zu zähmendes, rasendes, wütendes, Motorboot, welches von uns sanft mit dem Spill ins Wasser gelassen wurde.
Beim Herumfahren mit dem Dingi bekamen wir eine Sicht von weiter weg der Roald Amundsen zu sehen, welche majestätisch auf dem Wasser prangte. Gehisste Segel, stramme Tampen, freudige Gesichter der Klasse und der Crew, welche uns mit ihrem Lächeln begleiteten. All das bekamen wir zu sehen, bei der Umfahrt mit dem Dingi. Bei wieder golden schwindender Sonne, brassten wir die Segel und schrubbten das Deck. (Es war keine Strafe, sondern machte uns ECHT Spaß.)
Ein langer Tag also, welcher uns viele Möglichkeiten bot, das Schiff und die Crew noch besser kennenzulernen. Die Sonne begrüßte uns morgens und verabschiedete uns jetzt wieder, gab uns ihre verschiedenen Himmelskleider zu sehen und schwand mit uns in den geselligen Abend.
Verfasst von Sophia, Zeina und Michael.