Tagesmeldung vom 27.05.2023
vor Damp
Position 54°35,4′ N|010°05,4′ E
Kurs, Speed 030 | 1kn
Etmal nm
Wind SE – 1-2bft
Luftdruck 1030 hpa
Bedeckung 1/8
Temp (L/W) 16°C, 13°C
Nach einer ruhigen Nacht vor Anker, haben sich bereits lange vor dem 7-Uhr-Wecken die Ersten auf Deck getummelt, einen Kaffee genossen und den sonnigen und leicht windigen Tagesanbruch beobachtet. Zum Frühstück, bei köstlichen frischen Brötchen, wurde es an Bord dann so richtig lebendig.
Da von der 4-8-Wache nur eine Nachtwache abgestellt war, wurde die die Wachablösung in etwas vereinfachter Form durchgeführt; dennoch ein weiterer interessanter Ablauf für uns „Ersti-Trainees“, welche das noch nicht kannten. Kurz darauf wurde ohnehin zum All-Hands gerufen, in dem der Captain den Ablauf des Anker lichtens erklärt hat, sowie welche Segel gesetzt werden sollten.
Da wir tags zuvor die Markierungen der Ankerkettenlängen nicht gut gesehen hatten, wurde die Gelegenheit für eine kleine Zwischenaufgabe genutzt und die Markierungen an den entsprechenden Stellen neu angepinselt. Dann ging es seitens allen Wachen auch schon los. Der Anker wurde gelichtet, die Segel gesetzt und wir konnten den Wind noch eine Weile nutzen.
Bloß: beim Anker hochziehen hatte er sich falsch herumgedreht, mit den Spitzen gegen den Rumpf. Eine wunderbare Gelegenheit für die nächste Übung: mit der Spill, einer überdimensionalen Winde, an der mehrere Leute gleichzeitig mit vollem Körpereinsatz drehen können (frech, wer sagen würde „wie Esel in der Mühle“), und einer entsprechenden Anker-Dreher-Tampe, sollte das Anker gerichtet werden. Später habe ich noch gelernt wie gespleisst wird.
Der Wind flachte dann irgendwann immer weiter ab, also wurde die Maschine zur Unterstützung angeworfen. Das machte dann auch die Rudereinweisung einfacher, da die Auswirkungen am Steuer bei etwas Fahrt nun doch deutlich… deutlicher sind.
Zu Mittag hat die Backschaft stärkende Nudelaufläufe und frischen Salat vorbereitet. Manche haben sie besonders genossen, an Deck in der Sonne.
Der flaue Wind wurde dann genutzt für ein ruhiges und dadurch sehr anschauliches Setzen des Brigg-Segels. Im Anschluss wurde das Deck ordentlich geschrubbt, damit es auch schön sei, für den nachmittäglichen Kaffee und köstlichen Kuchen.
Der Tagesbericht kommt an dieser Stelle langsam zum Schluss. An Deck geht es nämlich wieder mit etwas neuem Spannenden weiter: das ins Wasser setzen des Dinghys. Und wenn ich es richtig verstanden habe, kommt das Spill wieder zum Einsatz.
Liebe Grüße an Marlen, Manon und die Öcher!
Grüße an Sonja und Sven, die dieses Jahr leider nicht dabei sein können
One Response
Sehr schön, liest sich fast wie ein Bericht aus einem Kochstudio. Man bekommt zur frischen Brise ein bisschen Hunger…
Ahoi aus Ostfriesland!