Tagesmeldung vom 14.01.2023
Westlich Kapverden
Position 012°34,1′ N|047°16,3′ W
Kurs, Speed 310 | 6,1kn
Etmal 146nm
Wind ENE – 5bft
Luftdruck 1015 hpa
Bedeckung 1/8
Temp (L/W) 27°C, 24°C
Bilgen, Kofferdämme, Salzwasseranlage und Pumpen über Pumpen. Unser Schiff ist viel mehr als Rigg, Deck, Messe und Kombüse – wer hätte das gedacht. Bei diesem Törn lerne ich die ROALD aus ganz neuen Perspektiven kennen. Dank unserer wunderbaren Maschinistin, ihrer Geduld und ihrem Talent technische Dinge so zu erklären, dass ich sie als Laie verstehe, traue ich mir mittlerweile sogar ihre Bedienung nach wiederholter Anleitung zu. Ich bin selbst ein wenig überrascht, wie sehr mich die Technik des Schiffes auf diesem Törn interessiert. Sicher bedingen sich diese Umstände. Zusammenhänge, die man bisher einfach hingenommen hat, zu hinterfragen und sie letztlich zu begreifen, macht unglaublich viel Spaß! Unabhängig davon, dass es mir langsam dämmert, dass ich bisher nur die Hälfte unseres Schiffes kannte, kommt mit den neu gelernten Inhalten auch die Ahnung, dass ich mit viel Übung selbst die Technik bedienen könnte. Welch eine bestärkende Erkenntnis!
Begeistern kann ich mich für die Osmoseanlage, die wir an Bord haben. Aus Salzwasser unter Fahrt Trinkwasser zu machen – wenn das nicht cool ist. 1.125 Liter haben wir heute produziert. Das Salzwasser wird durch verschiedene Filter gedrückt, bis es schließlich durch eine Membran gepresst wird, durch die nur Wassermoleküle durchpassen. Naja, das ist zumindest die heruntergebrochene Kurzfassung des Prozesses. Neben der Osmoseanlage haben wir viele Pumpen an Bord. Da wäre zum Beispiel „Schweini“, die für das Schwarzwasser zuständig ist. Natürlich ist auch viel sicherheitsrelevante Technik auf dem Schiff zuhause. Die Bilgenalarme haben wir heute auf ihre Funktionsfähigkeit getestet. Bilgenalarme geben ein Alarmsignal, wenn das Wasser in den Bilgen ein bestimmtes Niveau erreichen. Dafür muss man dann eben mit Handfunkgerät beispielsweise in die hinterletzte Ecke des Kofferdamms der Pumpenlast klettern. Wie gesagt, eine ganz andere Perspektive des Segelns, als oben von der Royal den Sonnenaufgang zu beobachten. Meiner Meinung nach, aber genau so schön. Unsere ROALD ist eben sehr vielfältig, genau wie die Frauen an Bord.
Und nun Teil 3 zur Blackstory „Mugg 48“:
„Wie wir alle mitbekommen, passieren hier an Bord, seitdem wir losgesegelt sind, bis dato unerklärliche und mysteriöse Dinge. Als Kapitänin Conni den Befehl zum Verlassen des Schiffes gibt, klärt sich alles auf.“
Hier nun die Auflösung:
Mathilda wollte unbedingt mit auf die Atlantiküberquerung, bekam aber keinen Platz mehr. Sie schlich sich heimlich an Bord und versteckte sich im Schiffsbauch. Sie ernährte sich vom Tomatenmark, Brötchen und Essiggurken. Da sie Letzteres nicht wieder richtig verstaut und festgebändselt hat, gingen einige davon zu Bruch. Während der Fahrt bekommt sie einiges von den Sicherheitseinweisungen der Wachen mit und beschließt, sich ebenfalls um ihre Sicherheit zu kümmern. Sie bläst die Kondome auf und bastelt sich daraus Schwimmflügel. Die Kanister mit den Reinigungsmitteln lässt sie auslaufen um daraus, aus der Türe der Lotsendusche und den Zeisern ein Floß zu bauen. Vom vielen Arbeiten duscht sie heimlich, was den erhöhten Wasserverbrauch erklärt, da sie ja schlecht an den Salzwasserduschen an Deck teilnehmen kann.
Als der Ernstfall eintritt und Conni den Befehl zum Verlassen des Schiffes geben muss, kommt Mathilda mit der improvisierten Schwimmweste und dem selbst gebauten Floß an Deck.
Liebe Sascha, vielen Dank fürs Türaufmachen!
Küsse zu Murmel
Vadder, ich wünsch dir auch allet Jute zum Geburtstag!
Pia wünscht Noah alles Gute zum Geburstag! <3
One Response
Danke für deine Glückwünsche Pia! <3
Hört sich alles mega cool an.
Wie geht's Laboon?