Tagesmeldung vom 09.09.2022
unter Segeln auf der Lübecker Bucht
Position 54°13.2′ N|011°18.3′ E
Kurs, Speed 200 | 3kn
Etmal 70nm
Wind SE – 2bft
Luftdruck 1013 hpa
Bedeckung 2/8
Temp (L/W) 20°C, °C
Nach einem erlebnisreichen Segel-Tag mit bis zu 8 Beaufort, erhoben wir uns nach einer erholsamen Nacht frisch und optimistisch zu unserer Wache. Wir lernten die korrekte Bergung des Ankers und wurden in die Sicherheitsbestimmungen an Bord eingewiesen. Sämtliche, mögliche Gefahrenlagen wurden anschaulich erklärt: Feuer an Bord (Abgehen sämtlicher Feuerlöscher und Schotts), Lecks (Material zur Eindämmung), Wassereinbruch (Schotts) und Mann über Bord (Rettungsmittel, Bojen, Ausguck und Funkmeldung).
Nach der Wachablösung freuten wir uns, bei einem leckeren Frühstück zusammenzusitzen. Tagsüber wehte zunächst ein mäßiger Wind. Dann fuhren wir unter Motor an der Insel Aero vorbei in Richtung Südosten. Die anderen Wachen zogen mehrere Segel hoch und jeder, der wollte, konnte sie dabei unterstützen – entweder beim in die Wanten klettern und Auspacken der Segel in den Rahen oder beim Heißen oder Fieren unten an Deck. Wir ließen Fehmarn steuerbords liegen und genossen unsere Wachpause an Deck bei von der Backschaft frisch zubereitetem Kuchen.
Der Tag war zunächst sonnig, bis sich bedrohliche Gewitterfronten am Horizont aufbauten. Jeder spekulierte, ob und in welcher Heftigkeit uns die Gewitter erwischen würden. Bei aufziehenden Gewitterböen bargen wir das Großbramsegel, Großobermars, Vorobermars, Großuntermars und Voruntermars.
Am Himmel erschien ein Regenbogen, der von dunklen Gewitterwolken geteilt wurde – ein so schönes wie eindrucksvolles Bild. Zu unserem Erstaunen segelten wir relativ unbehelligt bei Wetterleuchten durch die Gewitterfronten hindurch. Ich hatte das große Glück, in dieser spannenden Wetterlage Rudergänger sein zu dürfen. Es war ein unvergessliches Erlebnis, das einen interessanten Segeltag perfekt abrundete.
Inken grüßt Alain, Leon und Camille