Tagesmeldung vom 05.09.2022
Großer Belt
Position 54°59,5′ N|010°58,8′ E
Kurs, Speed 175 | 4,8kn
Etmal 54nm
Wind ESE – 5bft
Luftdruck 1028 hpa
Bedeckung 7/8
Temp (L/W) 20°C, 19°C
54°55,0’N, 010°58,5’E, 1845 UTC+2 … wir liegen wieder vor Anker … aber von vorne …
Ein Rückblick: Es war Bruno, der gestern Abend als erster zur Gitarre griff und aus seinem reichhaltigen Repertoire an Seemannlieder anstimmte. Die Gruppe ließ sich sofort anstecken, bildete einen Kreis und stimmte spontan ein. Nach und nach kamen auch anderen Gitarristen aus der Deckung (Nils, Jannick und Jonas) und es entwickelte sich einer dieser seltenen, zauberhaften und nicht planbaren Momente. Sie entstehen einfach, wenn die Gelegenheit da ist und sich die richtigen Menschen treffen … Gänsehaut!
Noch selig von dem gestrigen Musikabend an Deck der Roald bin ich um 0700 freundlich zum Frühstück und meiner sich anschließenden 8-12 Wache geweckt worden. Während Wache 3 sich in der Messe stärkt, ist Wache 1 bereits mit dem „Anker auf Manöver“ beschäftigt. Als wir an Deck kommen sind bereits zahlreiche Segel perfekt gesetzt und die Roald läuft mit östlichen Winden (5 Bft) mit rauschender Fahrt Richtung Süden durch den großen Belt. Es folgen über den Tag verteilt zwei Halsen und Jürgen schließt als Steuermann den Segeltag mit einem perfekt ausgeführten Ankermanöver unter Segeln (ohne Maschine) ab.
Aus der Kombüse gibt es auch noch das ein oder andere Highlight zu berichten: Obstsalat mit Joghurt, warme Brötchen und – Valentina sei Dank – frisch gebackene Rosinenschnecken zur Kaffeepause.
Nach dem allabendlichen „Klar Deck“ wird kurzerhand das Dingi zu Wasser gelassen und die Badeleiter vorbereitet. Die 18°C Wassertemperatur schrecken nicht ab; ganz im Gegenteil; dank Gruppendynamik springen deutlich über 50% der Besatzung ins erfrischende Nass … Mega! … vielen Dank dafür.
Da dies der vorletzte Tag unserer Tour ist, sei ein kurzes Resümee aus FH Sicht erlaubt: Das Studierendenprojekt Studieren unter Segeln (SuS) ist für mich eines der besten Dinge, die ich in meinen elf Berufsjahren an der FH Kiel begleiten durfte. Es ist schwer dies in einen Text auszudrücken; aber alle beteiligten wissen was ich sagen möchte. Ich werde dem Präsidium bis auf Weiteres eine Fortsetzung empfehlen – danke, dass ich dabei sein darf.
Bruno grüßt seine Mädels!
Jonas grüßt seine Mutti!