Tagesmeldung vom 02.02.2023

Tagesmeldung vom 02.02.2023

Tagesmeldung von Bord
Törn 0795 | Virgin Gorda – Jost van Dyke
Zwischen den Britischen Jungferninseln

Position 18°32,4 N|064°31,7 W
Kurs, Speed 270 | 6kn
Etmal 6nm
Wind ENE – 4bft
Luftdruck 1020 hpa
Bedeckung 2/8
Temp (L/W) 29°C, 26°C

Und wieder startet der Tag mit einem “ooooollll Hääänds“. Mittlerweile ist die gesamte Besatzung gut eingespielt, nur wenige Verspätungen aber alle mit guten Ausreden. Es muss nicht viel gesprochen werden, Segel auspacken, setzen und los. Wir funktionieren gut miteinander – mit vollem Einsatz segeln wir durch den einmaligen Sir Francis Drake Channel. Neben uns ziehen rechts und links unzählige Inseln der British – und US Virgin Islands vorbei. Die hohe Navigationskunst der Brücke hält uns präzise auf Kurs- ohne der kritischen Grenze der amerikanischen Jungferninseln zu nahe zu kommen. Beide Flaggen der Gastländer werden kurz aufeinanderfolgend gehisst, die der BVIs selbstredend an Steuerbord, die der US Virgin Islands an Backbord. Für die Crew heißt es, gemeinsamer Einsatz an Deck: alle Hände zum Manöver und das heißt Halsen und wiederholtes Halsen. Gegen Mittag erreichen wir nach rascher Fahrt bereits unser Ziel, und dem starken Einsatz der Fahrt folgt den Lobheißungen noch ein weiteres großes Lob, denn wir schaffen beim Ankommen das Bergen aller Segel in knappen 22 Minuten.

Unser Ankerplatz für die Nacht ist Great Harbour der Insel Jost van Dyke. Die berühmte Soggy Dollar Bar und das noch berüchtigtere Foxy`s sind hier gelegen.
Bevor es zur Insel geht, gibt es aber noch Segel zu packen. Andere Boote und Segeljachten bestaunen und winken der Roald zu, während die Wachen sich gemeinsam ans Segelbeifangen machen. Überall in den Rahen wird fleißig gepackt, als ein Ausruf über das Schiff schallt: „Ein Regenbogen“.
Auf See sieht man viele Regenbögen aber dieser ist anders. Das Lila, welches man sonst selten erkennen kann, scheint kräftig und klar, der Bogen endet nach Oben in den Hügeln der Insel und verschwindet nach unten in dichten Nebelschwaden vor dramatischem Himmel, halb Grau halb Blau, je nachdem in welche Richtung man blickt. Die Dimensionen sind unglaublich und für ein paar Minuten wird es still.

Nach diesem seligen Abschluss, muss das Dinghi wieder zu Wasser gelassen werden. Und siehe da: die vielen Hände greifen die richtigen Tampen, holen Spill-Spaken, greifen zur Seefangleine und achten konzentriert auf die Anweisungen. Auf an Land.

Schnell ist also das Dinghi einsatzbereit und es geht per Shuttle an Land. Wie könnte es anders kommen: die Roald findet sich in fast voller Besatzung im Foxy´s wieder.

Die Getränke schmecken gut. Sehr gut und besser werden wir sie während des Rest-Törns bestimmt auch nicht mehr finden. Der Karibische Flair manifestiert sich im weißen Sandstrand vorm Foxys, den Drinks, der Musik und der Stimmung.

Wir fassen uns an dieser Stelle kurz, weil was im Foxy´s passiert bleibt im Foxy`s, aber würden wir es verraten: es wurde viel getanzt, gelacht, geredet und zurück an Board noch ein wenig gesungen. Dann zeitig wieder ab in die Kojen, das nächste kleine Abenteuer steht an.

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