Wachwechsel Nr. 14: Hoch hinaus

Wachwechsel Nr. 14: Hoch hinaus

Vor der ersten Fahrt mit der Roald war ich auf vieles neugierig, aber der Gedanke ins Rigg zu klettern, erfüllte mich mit großer Vorfreude und ich war sehr gespannt darauf. 
Und dann war es endlich soweit: aufentern ins Rigg. Gewappnet mit Sicherungsgurt und Euphorie ging es Stück für Stück nach oben. Bei jeder Wache etwas höher: bis zur ersten Saling, zu Untermars- und Obermars-Rah, zweite Saling, Bram-Rah und schlußendlich zur Royal-Rah. Wow. Ein wunderbarer Augenblick irgendwo zwischen Schwimmen und Fliegen. Es bot sich eine völlig neue Perspektive mit weitem Blick über die Ostsee und in den Himmel. 30 Meter fühlen sich aus diesem Blickwinkel völlig anders an als an Land. Die Füße auf dem Fußpferd, den Kopf ein bißchen in den Wolken, wurde ich spätestens am Folgetag auf den Boden der Realität zurück geholt – vom Muskelkater. Dieser erinnerte daran, dass das Aufentern ins Rigg kein Sightseeing ist, sondern dass Auspacken und Bergen der Segel eine kräftezehrende Angelegenheit sind. 

Katrin, Törn 658, Mai 2019