Tagesmeldung vom 28.12.2023

Törn 0833 | Transatlantik mit Brigg
Südwestlich Kap Verden

Position 18°36,1′ N|031°55,0′ W
Kurs, Speed 260 | 5,1kn
Etmal 129nm
Wind SE – 4bft
Luftdruck 1017 hpa
Bedeckung 6/8
Temp (L/W) 27°C, 25°C

Gestern Abend kam der ersehnte Wind, das himmlische Kind, zurück zu uns auf den Atlantik. Somit konnten wir in der ‚Streber‘-Wache 3 (8-12/20-24 Uhr) endlich wieder die Segel an Vortopp und Großtopp setzen und Emma (die Maschine) ausschalten. Was für eine friedliche Ruhe! Nur das Rauschen des Meeres, das Plätschern der Wellen, die Bewegung der Segel im Wind, hin und wieder ein Klappern der Schoten am Mast und herrliche frische Luft. Die schaukelnden Wogen wiegten uns nach der Wache sanft in den Schlaf. Heute Früh gab es ein äußerst leckeres Porridge, damit wir frisch gestärkt den Wachbeginn antreten konnten. Und es gab volles Programm:
Es wurde gleich zweimal geübt bei 5 Knoten Fahrt das Dinghi an die Bordwand zu bringen. Aufgrund des Wellengangs war es ein kleiner Kraftakt das Dinghi in Balance zu halten. Im Anschluss wurde weiter am Vortopp gelabsalt, um halb 11 die Deckdusche installiert und danach das Deck geschrubbt um den Deckboden zu reinigen und vor dem Austrocknen zu schützen. Mit Messingpolitur wurde der Stern der Roald, die Schiffsglocke und sonstige Bauteile aus Messing auf Hochglanz gebracht. Gut, dass wir heute aufgrund der Zeitumstellung eine Stunde länger Wache hatten, sonst hätten wir das alles gar nicht geschafft.
Mittags gab es eine scharfe Bolognese, die uns nach getaner Arbeit wieder mit Energie versorgte für die sehr interessante Einführung in die Navigation durch unseren Steuermann Guido. Die Freiwache am Nachmittag ist unser tägliches Highlight: auf dem vorderen Niedergang lassen wir uns entspannt den Wind um die Nase wehen, genießen die Sonnenstrahlen, schauen auf das unendlich faszinierende Wasser, welches man stundenlang anschauen kann, ohne sich daran satt zu sehen, und reiten auf den Wellen dem Sonnenuntergang entgegen. Und freuen uns auf eine weitere magische Nacht an Bord der Roald, begleitet von Mondschein und der unendlichen Weite des atlantischen Ozeans.

Herzliche Grüße von Mela und Alex an unsere lieben Familien, Freunde, die Kollegen vom Stern und alle Mitlesenden. Ein ganz besonderer Dank geht an Gudrun, die uns zu dieser wunderbaren Reise inspiriert hat.

Harald grüßt ebenfalls die Lieben Zuhause und alle Mitlesenden vom schaukelnden Weihnachtsschiff.

Boy, ich sehe jeden Morgen und Abend dein Gesicht im Falken und denke an Dich. Dein Girl.

Moritz schickt verspätete Weihnachtsgrüße an die Fischköppe.

Daniel P. grüßt seine Liebsten.

Der Steuermann der „Streber“-Wache freut sich darauf, Silja in den Arm zu nehmen, Vivi und Edwin in Salzburg zu besuchen, und auf den Roald-Talk mit Laura und Simon.