Tagesmeldung vom 23.07.2022
Törn 0771 | Harlingen – Antwerpen
Antwerpen
Position 51°13,9′ N|004°24,5′ E
Kurs, Speed 000 | 0,0kn
Etmal 0nm
Wind NNW – 2bft
Luftdruck 1022 hpa
Bedeckung 4/8
Temp (L/W) 29°C, 18°C
Die Crewparade
Am Samstag war schon direkt nach dem Frühstück jeder auf die Crewparade fixiert. Außerdem traf die Kühllast etwas zu früh ein und verlangte nach viel tatkräftiger Unterstützung von Seiten der Besatzungsmitglieder. Doch als auch dies vollbracht war, war endlich die Zeit für die Stellungsprobe für die Crewparade gekommen. Alles lief wie am Schnürchen, die Crew hatte einen Heidenspaß und bald stand alles bereit zum Start. Den Kostümen wurde ein letzter Schliff verpasst und in einen Bus verfrachtet, der sie zum Paradenstartpunkt bugsierte. Wir liefen durch die sengende Hitze der ausgesprochen schönen Straßen von Antwerpen.
Als wir ankamen mussten wir nur kurz auf die Crews der anderen Schiffe warten und dann setzte sich die Parade langsam in Bewegung. Vor uns war die Besatzung der Shabab Oman, von denen wir öfter in ihre Tänze eingebunden wurden. Später unterstützten sie uns netterweise bei unseren Laolawellen.
Unsere Parade stellte die Reise von Roald Amundsen zum Südpol dar. Dafür rüsteten wir unsere Crewmitglieder mit verschiedensten Kostümierungen aus. Diese beinhalteten einen Roald Amundsen, der mit einem dicken Mantel, einer norwegischen Flagge und einem Hut ausstaffiert wurde. Unser Roald ging vor einem Schlitten aus Leebrettern und Zeisern, vor den vier menschenähnliche Hunde gespannt waren, die an ihren Klettergurten miteinander verbunden waren und unglaublich süße Öhrchen trugen. Der Schlitten wurde begleitet von einer Schar Pinguinen und einer ganzen Mannschaft samt Angler und Musiker. Vorneweg liefen ein heroischer Schildträger und ein untauglicher Kompass, in den ein kleiner Witz eingearbeitet wurde. Unser Kompass zeigte nämlich nur nach Norden, denn wir waren ja am Südpol.
Als sich die Crewparade dem Ende neigte, sammelten wir uns auf einem Platz vor einer großen Bühne auf der bei wummerten Bässen ein Moderator die einzelnen Schiffsbrigaden feierlich begrüßte.
Als es nun endlich zur Preisverleihung kam waren wir der festen Überzeugung etwas gewonnen zu haben, da zu viele falsche Hoffnungen gemacht haben. Gewonnen hat die Crew der Tarangini, auch von uns noch mal herzlichste Glückwünsche.
Nach dieser kleinen, aber nicht gravierenden Enttäuschung, machte sich unsere Crew auf zurück zur Roald Amundsen um sich auf die Crewparty vorzubereiten welche am Abend stattfinden sollte. Dieser Ansturm verursachte einen Stau vor den Duschen.
Als wir uns dann alle genügend vorbereitet hatten, wurden wir um viertel vor sieben von unserem Liaison-Officer abgeholt um zur Crewparty geleitet zu werden. Bevor wir jedoch das Schiff verlassen konnten, verteilte unser Maschinist Armbänder für Freigetränke.
Als wir ankamen, wurden wir mit Verpflegungsarmbändern ausgestattet welche ein Gutschein für eine Speise nach Wahl waren. Die alkoholischen Getränke waren zwar gewöhnungsbedürftig, aber alles in allem war es eine gelungene Fete.
Abgeschlossen wurde dieser grandiose Tag von einem unfassbar schönen Feuerwerk, welches gute fünfzehn Minuten dauerte.
Nach dieser Aufregung ließen wir den Tag in verschiedenen Kleingruppen sachte ausklingen.