Tagesmeldung vom 18.09.2024
Törn 0863 | Septembermond
Südlich Ystad
Position 55°20,8′ N|013°38,5′ E
Kurs, Speed 205 | 2,4kn
Etmal 28nm
Wind NNW – 3bft
Luftdruck 1031 hpa
Bedeckung 8/8
Temp (L/W) 17°C, 16°C
Einige Seemeilen vor der südschwedischen Küste. Irgendwo vor Ystad.
Es ist 07:30 Uhr. Wir werden geweckt von lieblichen Gitarrenklängen. Nach dem Frühstück geht es los in einen neuen Tag voller Tatendrang. Bereits gestern hat der Kapitän angekündigt, den seglerischen Schwierigkeitsgrad an das fortschreitende Können der Crew anzupassen.
Auf zu neuen unbekannten Ufern sollte es gehen.
Zunächst packen wir die Unter- und Obermarsen an Vor- und Großtopp, die Vorsegel und das Großstengestagsegel aus. Sodann gehen wir Anker auf unter Segeln hin zu neuen Abenteuern.
Nun folgte schon das erste Highlight des Tages. Wir setzen nicht nur den Jager, sondern wagen uns sodann daran den Jager auch als Flieger in Real Life zu setzen. Denn bisher war der Flieger nur auf Postkartenmotiven und Kalenderbildern zu sehen. Wir betraten also Neuland, dass nicht mal im Bordhandbuch beschrieben ist. Und nach einiger Beratung unter der Crew über den besten Holepunkt der Schot und weiterer Feinheiten erhob sich das majestätische Segel in den stahlblauen schwedischen Vormittagshimmel.
Hochmotiviert von diesen Erfolg gingen wir in das nächste Manöver und führten erneut zwei Halsen durch um uns nicht zu weit aus den schwedischen Gewässern zu entfernen. Da es sich jedoch nach den gestrigen Tag nunmehr nur noch um ein Routinemanöver handelt, sollen die wertvollen und knappen Zeilen dieser Tagesmeldung nicht mit solchen Allerweltssachen beschwert werden.
Denn anschließend setzten wir erneut das namensgebende Segel unseres Schiffes – das Briggsegel – um die andere Art und Weise einer Kursänderung durchzuführen, nämlich eine Wende.
Bei einer Wende geht nämlich anders als bei einer Halse der Bug des Schiffes durch den Wind. Dies macht das Manöver besonders anspruchsvoll. Denn eine Vielzahl von Segeln müssen binnen kurzer Zeit geborgen und wieder gesetzt werden. Doch dank der inzwischen gut eingespielten Crew gelang das Manöver binnen rekordverdächtiger 15 Minuten.
Sodann liefen wir wieder unseren Ankerplatz an. Diesmal zur Abwechslung an der südschwedischen Küste – einige Seemeilen vor Ystad.