Tagesmeldung vom 07.08.2024

Tagesmeldung vom 07.08.2024

Tagesmeldung von Bord

Törn 0855 | Hanseroute I
Fischereihafen Rostock-Marienehe

Position 54°06,6′ N|012°05,3′ E
Kurs, Speed 210 | 0kn
Etmal 86,5nm
Wind SE – 1bft
Luftdruck 1012 hpa
Bedeckung 4/8
Temp (L/W) 24°C, 19°C

Kombüsenpartys und Segelpacken

‚Die besten Partys finden in der Küche statt‘ – diese Binsenweisheit bewahrheitete sich für den heutigen Tag auf jeden Fall, denn sowohl die Vormittags – als auch die Nachmittagsbackschaft zauberten mit guter Musik, viel Schwung und guter Laune jede Menge schmackhafter Happen auf die Tische.
Während die Nachtwachen sich mit den Brassen beschäftigten um unsere Roald im Wind zu halten, startete der Tag für mich um 5:30 Uhr mit dem Weckruf zur Backschaft. Kaffee kochen, Brötchen backen, das alles fand statt, während das restliche Schiff langsam aufwachte. Im Anschluss kümmerten sich die gehenden Wachen weiter um die Brassen und ein weiteres Vorsegel, und in der Kombüse ging die Karaoke- Party los. So kocht und schnippelt es sich von ganz alleine 😊

Zum Wachwechsel am Mittag wurde es noch einmal spannend, denn es fand ein großes ‚All- Hands‘ statt. Das bedeutet, alle treten im Klettergurt mit ihrer Wache an und es gibt viele spannende Dinge zu tun. Heute galt es, die Segel für die Einfahrt nach Warnemünde einzuholen und vor allem hafenfein zu packen. Aus dem Gewusel an Deck wurden so mithilfe von klaren Kommandos (halbwegs) geordnet ausgeführte Manöver, und alle Groß- und Toppsegel waren im Nu eingeholt. Nun zahlte sich die Übung der vorherigen Tage aus, und es ergab sich zur Krönung des Tages noch die Möglichkeit, den Sonnenschein in luftiger Höhe zu genießen. Wir enterten auf um die Segel hafenfein einzupacken und konnten so die Anfahrt nach Warnemünde mit dem zweifellos besten Ausblick mit Sonne und Wind im Gesicht genießen.

Im Anschluss machten wir bereits langsam zum Anlegen klar, bevor die Geschäftigkeit durch einen Mayday-Ruf unterbrochen wurde. Auf einem kleinen Schiff in Nähe der Hafeneinfahrt Warnemünde war Feuer ausgebrochen und kurz darauf war der Rauch auch für uns in der Ferne sichtbar. Kurz darauf erfuhren wir, dass alle Personen an Bord gerettet wurden und konnten im Vorbeifahren einen Seenotrettungskreuzer, ein Feuerlöschboot und mehrere kleine Hilfe leistende Boote um den Havaristen sehen.

Mit einem reibungslos organisierten Anlegemanöver endete unser Törn pünktlich um 1800 in Rostock, wo unter dem Zeltdach auf Deck das Abendessen und frohe Gemeinschaft genossen wurde.

Für Wache 1, Jamie

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