Tagesmeldung vom 05.05.2025

Tagesmeldung vom 05.05.2025

Törn 0878 | Skagerraks Schären und Fjorde
Auslaufen Kristiansand

Position 58°01,5′ N|008°08,2′ E
Kurs, Speed 130 | 3,0kn
Etmal 9nm
Wind SW – 5bft
Luftdruck 1020 hpa
Bedeckung 2/8
Temp (L/W) 10,5°C, 10,5°C

8:00 morgens im Hafen von Kristiansand. Die Crew steht aufgereiht in ihren Wachen und wartet noch auf die letzten Trainees, unter anderem auch auf mich. Startklar und mit vollen Bäuchen, warten wir auf die kommenden Anweisungen um loslegen zu können. Passend zum Start, begrüßt uns auch die Sonne schon mit motivierenden Gutenmorgen-Strahlen. Nach den Anweisungen geht‘s auch schon ans Arbeiten. Im ersten Moment habe ich absolut keine Ahnung, was zu tun ist, denn leider beherrsche ich das Schiffsvokabular noch nicht. Ein Glück, dass wir geübte Stammcrew mit dabei haben, mit Doppelfunktion als Wörterbuch. Sobald ich weiß, was ich genau zu tun habe, mache ich mich so wie der Rest, an die Arbeit.

Wir verfolgen alle dasselbe Ziel, und zwar die Roald so schnell wie möglich aus dem Hafen auslaufen zu lassen. Sobald wir unterwegs sind, heißt es die Segel zu setzen und endlich zu segeln! Leider ist dies einfacher gesagt als getan, denn was man dafür alles machen muss, war mir total unbewusst.

Im ersten Moment zieht man an einem von gefühlten tausend Seilen und im nächsten klettert man auf die Masten, um die Segel loszubinden. Ich muss echt sagen, zu so einer Rah zu klettern, ist alles andere als ein Kinderspiel. Normalerweise habe ich keine Höhenangst, aber meine Güte, das erste Mal da oben war schon echt krass für meine Nerven. Großen Respekt an alle, denen das anscheinend so leichtfällt.

Auf so einem Schiff ist rund um die Uhr etwas zu tun, denn das Schiff fährt sich ja nicht von selbst. Ich persönlich habe keine Ahnung von Schiffen und habe noch nie so etwas in diese Richtung wie jetzt erlebt. Ich muss aber ehrlich zugeben, auch wenn ich noch jung bin, nach meiner Wache war ich komplett tot. Es ist aber perfekt, um viel gesunde Bewegung und neue Eindrücke zu bekommen.

Das Schöne auf so einem Schiff ist für mich auch der Zusammenhalt der Menschen, denn wir arbeiten jeden Tag mit genau demselben Ziel im Kopf. Es ist wichtig, aus seiner Komfortzone rauszukommen und über seinen eigenen Schatten zu springen, nur so kann man sich dann auch selbst neu kennenlernen. Auch wenn es starke Arbeit ist, lohnt es sich schon allein für den Moment, wenn man ins weite Meer herausschaut und dem Sonnenuntergang zuschaut.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht und was noch alles auf mich/uns zukommt. Jetzt habe ich aber Wache und muss mich darauf vorbereiten, bis zum nächsten Mal.

Ganz liebe Grüße
Sophie

P.S. Ich grüß noch meine Mama, meinen Papa, meinen Bruder, den Rest meiner Familie und vor allem meine Freunde Dana, Jill, Sofia, Livi, Lorena, Sam und Julian

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