Tagesmeldung vom 20.12.2023

Törn 0833 | Transatlantik mit Brigg
Westlich Kanaren

Position 25°54,1′ N|018°46,4′ W
Kurs, Speed 230 | 5,0kn
Etmal 117nm
Wind NNW – 3-4bft
Luftdruck 1025 hpa
Bedeckung 2/8
Temp (L/W) 22°C, 22,5°C

Liebe Landeier,
der heutige Tag begann mit einer ruhigen, aber welligen Nachtwache. Der tiefschwarze Himmel war klar und überzogen von leuchtenden Sternen, unter denen wir sogar einige Sternbilder erkannten. Wir sind so weit vom Land entfernt, dass uns auch kein Licht mehr dabei stört. Zwischendurch hatten wir das Vergnügen, sogar ein Meeresleuchten mitzuerleben! Der Sternenhimmel, die glitzernde See und das Schiffsschwanken in den Wellen erzeugten eine besondere Atmosphäre, die man vor allem gut in den letzten zwei Stunden vor dem Erscheinen der Sonne genießen konnte. Wir nutzten unsere erste Nachtwache für eine ausgiebige Kennenlernrunde. Mit dem ersten Sonnenaufgang ohne Land in Sicht begannen die Arbeiten der Backschaft. Frische Nutellabrötchen und leckerer Obstsalat versorgten insbesondere unsere hungrige 4 – 8 Wache mit wichtigen Nährstoffen. Der Wellengang verstärkte sich gegen Mittag und erzeugte ein gewisses Unwohlsein bei einigen Mitseglern und Mitseglerinnen. In der Kombüse flogen nur Topfdeckel aus den Regalen – die Messer blieben gut gesichert an ihrem Platz. Der leckere Kartoffelauflauf stärkte auch die Seekranken unter uns, sodass es am Nachmittag fast allen wieder gut ging. Nach einem kurzen Mittagsschläfchen und einer Kaffeepause begannen wir unsere nächste Wache mit einer ausführlichen Lehrstunde über die Rahsegel. Wir wissen nun (fast) alles über das Tauwerk: Schoten, Hälse, Geitaue, Gordinge, Niederholer, Fallen, Toppnanten können wir hoffentlich die nächsten Tage besser auseinanderhalten. Untermalt wurde der Unterricht mit einem auf das Holzdeck gezeichneten Bild aus bunter Kreide. Und dann, während des Schreibens dieses Berichts, das Highlight des Tages: Der Ruf ‚Delfine!‘ erreichte uns in der Messe. Wir stürmten nach oben und da sahen wir sie. Im orange-roten Glanz der Abendsonne begleitete uns für kurze Zeit eine Delfinschule. Sie sprangen aus dem Wasser und einer wagte sogar ein kleines Kunststück. Es flossen sogar ein paar Freudentränen an Deck. Nun sitzen wir gelassen und voller Vorfreude im Schein der untergehenden Sonne und hoffen, dass uns noch weitere Meerestiere auf der Reise begegnen und wir noch viel mehr Abenteuerliches erleben dürfen.

Wellige Grüße von Anne und Daniel K. aus der Wache 2

Weihnachtliche Grüße von Laura und Andreas an alle an Land gebliebenen. Und an Ole und Leni einen lieben Dank für die Weihnachtslieder.

Wolfgang und Daniel K. grüßen ihre Familien

Anne grüßt ihre geliebten Daheimgebliebenen (Es wurden nicht nur Seeleute, sondern auch Fische gefüttert und die Freudentränen kamen von mir. Hab euch lieb)

Peer grüßt seine Mädels.