Tagesmeldung vom 19.09.2025

Törn 0896 | Walfisch querab
Offentief
Position 54°04,4′ N|011°12,7′ E
Kurs, Speed 125 | 3,6kn
Etmal 80nm
Wind SW – 5bft
Luftdruck 1022 hpa
Bedeckung 7
Temp (L/W) 18°C, °C
Moin und bald auch gode Ruh!
Ein herrlicher Törn neigt sich dem Ende zu und rückblickend bleiben auch einige Zitate und besondere Situationen im Gedächtnis hängen. Da war die Backschaft, die mit Musik die Arbeit bewältigte und als unser wunderbarer Chefkoch eine Hand zu wenig hatte und beim Binden seiner Schürze Unterstützung brauchte, hieß es auch in der Kombüse: „Fest und belegt!“
Man hätte sich nicht träumen lassen, dass es auch nachts Theorie an Deck gibt: Konzentrierte Lerneinheiten zum Thema Sicherheit: Notfälle Feuer und Wassereinbruch. Auf der Brücke war auch der richtige Platz, um in dunkler Nacht Karotten, Kartoffeln und Zwiebeln zu schälen und selbstverständlich auch Knoten bei Rotlicht zu üben.
Am letzten Segeltag führte die Crew verschiedenste Manöver mit deutlich gewonnener Sicherheit durch. Das Halsen in der Wismarer Bucht näherte sich nach einem großen „All Hands“ dem Ende und für uns ging es nun Richtung Wismar.
Doch statt klar Schiff auf Deck zu machen, gab es einen Übungsalarm: „Boje über Bord!“ Nun musste alles sehr schnell gehen: Einige behielten die Boje fest im Blick, andere machten das Dinghi klar und wir versuchten mit der Roald so schnell wie möglich an den Unfallort zurückzukehren. Zusätzliches Übungsszenario: ein Mitglied der Stammcrew fehlte!
Ein Team kümmerte sich um das Boje-über-Bord-Manöver, während die Vollständigkeitsbeauftragte das fehlende Crewmitglied krank in der Koje fand. Das Erste-Hilfe-Team transportiert das Crewmitglied in einer Trage an Deck. Glücklicherweise wurde inzwischen auch die Boje gefunden und das alles in Zusammenarbeit mit einem Schiff der DGzRS. Puh!
So konnte die einsatzbereite Crew des DGzRS-Schiffs zum Kaffeetrinken an Deck kommen. Dies war die Gelegenheit, auf verschiedenste Fragen der Roald-Crew Antworten von den Profis zu erhalten.
Einige folgten mit großem Interesse der Einladung auf Schiff der DGzRS.
Zum krönenden Abschluss nahmen sie einige von uns mit, um die Roald zu Übungszwecken abzuschleppen. Das acht Tonnen schwere Boot der DGzRS schleppte also die deutlich schwerere Roald vom Heck aus ab.
Nach diesem aufregenden Intermezzo galt es, die Roald hafenfein zu machen. Ein Crewmitglied diente als Halter eines Küchentuchs (= Segel) und die Lerneinheit zum Segeleinpacken konnte beginnen. Also großes Aufentern, um die Segel zu packen. Als das in strahlender Sonne weitgehend geschafft war, stiegen wir um auf Maschine und machten mit Hilfe des Dinghi-Teams und der Linesleute im Hafen von Wismar fest.
Unter vollem Einsatz unseres Rudergängers drehten wir die Roald noch einmal um 180 Grad. Es war soweit: Wir machten fest, der Törn nähert sich dem Ende zu. Doch zuvor steht noch der Bunte Crew-Abend an, auf den sich alle freuen — mit eingeübten und improvisierten Beiträge – wat ihr wollt!
Für den tollen Törn bedanken sich alle Trainees von Herzen bei der Stammcrew und der gesamten Schiffsführung, die uns einfühlsam und humorvoll eine Woche lang ein Zuhause auf der großartigen Roald Amundsen gegeben haben. Viele von uns freuen sich schon sehr auf ein Wiedersehen bei einem nächsten Törn! Bis dahin: Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
Liebste Grüße an Dominique von der gesamten Crew — Du fehlst!
Grüße an Linda und Roland von Claudia!
Viele liebe Grüße an die Anja vom Sven auf der Roald Amundsen!
Smut Chris grüßt alle, die ihn kennen!
Antje grüßt Sonja und Reinhart und Nele grüßt alle, die im Herzen mitgesegelt sind!