Tagesmeldung vom 11.04.2025

Tagesmeldung vom 11.04.2025

Törn 0875 | Amphidromie und Doggerbank
Auf See vor dem Firth of Forth

Position 56°13,4 N|001°46,7 W
Kurs, Speed 222 | 4kn
Etmal 103nm
Wind WNW – 5bft
Luftdruck 1021 hpa
Bedeckung 1
Temp (L/W) 11°C, 8°C

Geplant war eine ruhige Nacht mit halber Wachbesetzung, aber der Wind entschied sich, uns nachts ins Rigg zu jagen um die Fock und die Brahm zu bergen und zu packen. Versöhnt und verwöhnt wurde Wache 1 mit viel Schoggi durch Topsi Marion. Die immer parallellaufende Routine während Wache 1, Rudergang, Ausguck & Feuerronde gehen, Wetter- und Positionsdaten notieren, Brötchen- und Brotteig fertig stellen und Wecken der folgenden Wache, wurde wie gewohnt euphorisch ausgeführt.
Abschließend fuhr Wache 1 eine Mondscheinwende bei Glockenspiel.

Um 1010 standen Segelmanöver auf dem Programm, welche beim von uns allen geliebten All-Hands detailliert besprochen wurden. Alle Wachen arbeiteten Hand in Hand in einem geordneten Chaos, Kommandos schallten aus vielen Mündern über Deck, wobei die Topsis die Manöverführung gerne an ihre immer erfahrener werdende Crew abgaben.

Es wurden dreimal eine Wende behände zu Ende gebracht, drei Halsen komplettierten den Spaß. Die Rückmeldung des Kapitäns an die professionell organisierte Crew erfüllte alle mit Stolz. Alle Bananen wurden von Smut Anna zu sehr schmackhaften Kuchen verarbeitet, welcher maßgeblich zur guten Stimmung an Bord beitrug. Das näherkommende Land wurde anfangs nur vage wahrgenommen, zeigte es uns doch, dass sich der Törn seinem Ende nähert und erfüllte uns mit Wehmut, aber auch mit Freude auf die Aussicht auf festen Boden unter den Füßen. Beobachtet wurden dabei eine Vogelinsel, ein Strandbad und ein Leuchtturm querab.

Anschließend wurden die Großuntermars und -obermars, das Vorstengestag, der Außen- und Innenklüver sowie das Großstengestag hafenfein gepackt, während Emma uns zuversichtlich zu unserem Ankerplatz vor Edinburgh brachte.

Zum Sonnenuntergang enterte die halbe Mannschaft ins Rigg auf, um diesen – ebenso wie die Aussicht auf das sich nähernde Schottland – zu genießen. Währenddessen lebten sich die vier Schreiberlinge beim Erstellen einer Tagesmeldung kreativ aus, die ebenso eine Aufgabe des Reinschiffs ist wie Messing putzen und Deck spulen.

Die letzten Stunden des Tages wurden mit Ankerwache verbracht und der Großteil der Mannschaft genoss die…
Guude Ruh!!!

Grüße an Alfons den viertel vor Zwölften, meine Herzenskönigin, Familie und alle andere auf dem Festland.

Grüße nach Steinfurth von einem der Schreiberlinge!

Cpl. Garnett grüßt die Männer der 56th VA.

Liebe Grüße an Lina (ich freu mich auf dich, du Vogel), Karla (Sonnenuntergangfotos folgen), die beste Tutorin (Postkarte ist fast unterwegs und ob Sie es glauben wollen oder nicht, ich beschäftige mich intensiv mit „angewandter“ Physik) und natürlich auch an die in Berlin gebliebene Familie (ich hoffe das Haus steht noch und alle Brombeeren sind besiegt).

Die Schiffsleitung bittet um Entschuldigung für die verspätete Übermittlung dieser Tagesmeldung

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