Tagesmeldung vom 09.02.2023

Tagesmeldung vom 09.02.2023

Tagesmeldung von Bord

Törn 0796 | Jost van Dyke – Bermuda
Atlantik

Position 26°16,6′ N|066°32,1′ W
Kurs, Speed 210 | 6,0kn
Etmal 144nm
Wind ESE – 5bft
Luftdruck 1019 hpa
Bedeckung 2/8
Temp (L/W) 27°C, 26°C

Der Tag startete mit dem letzten Landgang vor der Überfahrt zu den Bermudas auf der ehemaligen Freibeuterinsel Jost-van-Dyke, bei dem wir noch ein letztes Mal die weißen Sandstrände genießen konnten. Die Dinghicrew machte sich bereit, fleißige Muschel- und Kokosnusssammler und Wellentaucher mehr oder weniger trocken an Land zu bringen. Nachdem alle Landgänger wieder sicher an Bord waren, begannen wir mit den Vorbereitungen zum Ankerauf-Manöver, dass sich durch eine von weiteren Ankerliegern belagerte Bucht und ungünstige Windverhältnisse etwas komplizierter gestaltete.

Der Anker war aus dem Wasser und die Roald nahm, in Begleitung zahlreicher Delfine, Kurs auf die offene See. Gemeinsam setzten wir die Segel, sodass wir Gebrauch von den günstigen Windverhältnissen machen konnten. Besonders bei den-Vorbereitungen im Klüverbaum, wurden wir von so mancher riesen Welle überrascht, die uns pitsche-nassse Schuhe hinterließ. Doch davon ließen wir uns die Laune nicht verderben.

Sobald die Roald ordentlich Fahrt aufgenommen hatte, begann das lustige Schaukeln. Hin und her von Backbord nach Steuerbord neigte sich das Schiff und brachte so manch einen der Schiffsbesatzung ins Taumeln. Aus manchen Gesichtern entwich die Farbe, während andere sich kletterfreudig ins Rigg wagten und die fantastische Aussicht auf den Atlantik aus einer anderen Perspektive genossen.

Nun sind wir in unserem schiffeigenen Mikrokosmos angekommen. Meditatives Wellenrauschen, klare Sicht bis zum Horizont, Begleitung von Fliegenden Fischen und nur vereinzelt wird am Rande des Radars ein Frachter verzeichnet.

Im Laufe des Nachmittags löste sich nach und nach das All-Hands auf und wir gingen in den normalen Wachbetrieb über. In der wachfreien Zeit stellten wir uns der Herausforderung, trotz starkem Seegang, in den schwankenden Kojen einige Stunden Schlaf zu finden.

In diesem Sinne grüßen wir alle Daheimgebliebenen in ihren ruhigen Kojen

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