Tagesmeldung vom 07.04.2025

Törn 0875 | Amphidromie & Doggerbank
Position 54°13,4’N N|008°40,6’E E
Kurs, Speed 025 | 3 kn
Etmal 18nm
Wind NNW – 3 bft
Luftdruck 1029 hpa
Bedeckung 0/8
Temp (L/W) 9°C, 8°C
Endlich ist es soweit.
Heute Morgen ging es dann so richtig los. Nachdem die Kneipen auf Helgoland fast alle geschlossen waren, legten wir nahezu ausgeschlafen ab Richtung Edinburgh.
Da der gestrige Wind wieder eingeschlafen ist, war es ein Leichtes, die Roald aus dem Hafen zu manövrieren, das Dinghi inklusive Lines-Men war noch im Vorhafen wieder an Bord.
Während wir zwischen den beiden Inseln hindurch motorten, machten wir die Segel klar zum Setzen. Ist schon ein anderes Gefühl, in die Rahen zu klettern, wenn unter einem Wasser ist…
Kaum waren wir los, kamen die ersten Fragen – man kennt das ja – „Wann sind wir denn endlich da?“ „Ist es noch weit bis Schottland?“ „Können wir mal anhalten?“ „Mach mal das Fenster auf, ich krieg keine Luft!“ „Nee, mach wieder zu, das zieht im Nacken!“ usw.
Bei „Ich will ein Eis!“ „Au ja, Schokoladen-Eis!“ war denn Schluss, weil unsere Steuerfrau ein All Hands einberief. „Nein, wir fahren nicht zu Mac Donalds!“
Stattdessen wurden wir noch einmal ausführlichst eingewiesen, was beim Segelsetzen zu beachten ist und welche Leine wo zu finden ist.
Dann ging endlich die Maschine aus und es kehrte Ruhe ein. Jedenfalls für einen Moment. Denn dann war da so ein Windpark und nachdem wir die Halse theoretisch besprochen hatten und außerdem noch einmal an Deck getanzt hatten, wurde es ernst und wir segelten unser erstes Segelmanöver. Es hat ganz gut geklappt, so jedenfalls die Steuerfrau.
Es dauerte nicht lange, da wurde die zweite Halse gefahren. Jetzt war es schon einfacher, die richtigen Leinen zu finden.
Und dann war erstmal Pause. Heute sollte die erste Nacht durch gesegelt werden, drum wurden die Freiwächter in die Koje geschickt. Menno…, immer dürfen nur die anderen Spaß haben!
Aber so richtig zum Schlafen kamen wir nicht, an Deck wurde nämlich fürchterlich herumgetrampelt. Die Wache hatte Glück und durfte ein Extra-Manöver fahren – eine Backhalse oder so etwas Ähnliches.
Und dann war der Wind wieder eingeschlafen und alle Segel mussten wieder eingepackt werden. Too bad!!!
In der Nacht war es ein bisschen spannend, um die Fischerboote herum zu fahren, aber meistens hatten wir freie Fahrt voraus.
Tatsächlich hat aber die Fussbodenheizung versagt, es war „…“ -kalt! Wer fährt eigentlich bei Temperaturen um die 5°C auf der Nordsee herum?
Egal, Hauptsache die Stimmung stimmt. Und die ist gut. Jedenfalls bei mir.
Auch wenn wir nicht zu Mc Donald gefahren sind.
Grüße an alle Daheimgebliebenen!