Tagesmeldung vom 05.12.2025

Törn 0904 | Auf Kolumbus Spuren
Atlantik
Position 14°28,0′ N|032°11,5′ W
Kurs, Speed 270 | 6,5kn
Etmal 144nm
Wind NE – 5-6bft
Luftdruck 1015 hpa
Bedeckung 5/8
Temp (L/W) 26°C, 26°C
Titel: Interview mit Kapitän Peer
Autor: Beeke
Durchschnittliche Geschwindigkeit: 6,2 Knoten
Auf der Roald wechseln Kapitän und Crew in regelmäßigen Abständen. Da wir seit letzter Woche bereits den dritten Kapitän auf unserer Reise an Bord haben – und alle das Bordleben, die Regeln und das Zusammenleben jeweils etwas anders gestalten –, dürft ihr heute unseren Kapitän Peer besser kennenlernen. Er ist seit den Kapverden bei uns und bleibt bis Martinique an Bord.
Segelst du schon seit deiner Kindheit?
Wie bist du dazu gekommen, Kapitän zu werden?
Wie lange hat es gedauert, Kapitän zu werden?
Was war dein bestes Erlebnis?
Was war deine längste Reise?
Vermisst du dein Leben zu Hause, wenn du länger weg bist?
Wenn du ein Meerestier sein könntest – welches wärst du dann?
Ich habe mit 12 meinen Opti-Schein gemacht, und als ich 15 war, hat mein Vater ein kleines Boot gekauft, mit dem ich viel gesegelt bin.
Ich hatte mir das Ziel gesetzt, den Atlantik mit einem kleinen Schiff zu überqueren. Dann habe ich mir aber überlegt, dass es mit einem großen Schiff viel schöner ist. Ich bin zuerst als Trainee von Lissabon nach Málaga zu den Kanaren gesegelt. Vor zwei Jahren habe ich mir dann meinen Traum erfüllt, indem ich von Teneriffa nach Martinique gesegelt bin. Da ich in der Zeit viele Kenntnisse gesammelt habe und lange Steuermann war, konnte ich schließlich als Kapitän fahren, nachdem ich ernannt wurde.
Ich habe von 2011 bis 2022 gebraucht. Dafür hatte ich die nötigen Sportbootführerscheine und einen Traditionsschiffsschein, bin eine lange Zeit als Steuermann gesegelt und wurde dann zum Kapitän ernannt.
Auf dem Schiff ist es immer schön. Aber mein schönstes Erlebnis war meine erste Atlantiküberquerung, weil ich mir damit meinen Traum erfüllt habe.
Meine längste Segeltour war die Atlantiküberquerung, die viereinhalb Wochen gedauert hat.
Für mich ist es eigentlich wie Nach-Hause-Kommen, wenn ich auf die Roald komme, weil ich die Crew meistens gut kenne. Am meisten vermisse ich aber meine Familie.
Bei meiner Atlantiküberquerung wurde ich als Hornhecht getauft. Daher wäre ich ein Hornhecht – also eine Art fliegender Fisch.
Grüße:
Die allerliebsten Grüße an die „kleine“ Schwester. Mitten auf dem Atlantik denk ich an dich. Hdl. 😘 Sanne