Tagesmeldung vom 03.02.2024
Törn 0835 | Inseln über dem Winde
zu Anker vor Dominica
Position 15°34,8′ N|061°28,3′ W
Kurs, Speed 000 | 0,0kn
Etmal 0nm
Wind E – 2-3bft
Luftdruck 1017 hpa
Bedeckung 1/8
Temp (L/W) 30°C, 27°C
Heute hieß es Dschungel statt Meer, zumindest für einen Teil der Crew. Ich (Kristina) gehörte zu der 10er Gruppe, die den ganzen Tag der Roald fernblieb. Mit unserem Guide, einem studierten Botaniker, ging es über die Serpentinen in die Berge. Bei jeder Blume und jedem Baum hielten wir selbst an den steileren Passagen, sodass ich mir so manches Mal unsicher war, ob unser kleiner Bus das Anfahren schaffen würde. Doch er kämpfte sich tapfer jedes Mal wieder erfolgreich den Berg hoch. Angekommen bei einer kleinen Hütte im Regenwald hieß es dann aussteigen und losstiefeln. Es ging für 20 Minuten bergauf und bergab, entlang eines kleinen Flüsschens, der in den sogenannten Syndicate Falls, einem etwa 30 m hohen Wasserfall endete. Auch wenn es hier ‚oben in den Bergen‘ etwas kühler war, waren wir doch nach der kurzen Wanderung froh über die Abkühlung. Alle stürzten sich in den Pool, mir Frostbeule reichte eine Abkühlung bis zu den Knien.
Wandern macht hungrig und nach unserem Sprung ins Kühle ging es zurück zum Auto und wieder hinab zum Meer. Dort suchten wir uns ein nettes Restaurant direkt am Meer fürs Mittagessen. Den Fisch, der bei uns auf den Tellern landete, hatte der Angestellte erst kurz zuvor gefischt und geschuppt – die Schuppen flogen sogar noch überall rum.
Als nächster Punkt auf unserer straffen Agenda von heute stand zur Freude aller die Schokoladenfabrik. Zum Glück hatten wir zuvor Mittag gegessen – bei 6 Euro pro Tafel wäre es recht teuer gewesen, unseren Heißhunger mit Schoki zu stillen. Das Schoko-Tasting war sehr gut.
Gut gestärkt und mit Schokolade versorgt ging es dann zu den Red Rocks. Dabei handelt es sich um durch Eisenoxid rot gefärbte Lehmformationen – also für mich rote Felsen – von denen man einen super Blick auf die Küste hatte. Dort kletterten wir eine Weile herum, bevor die Zeit drängte und wir zurück nach Portsmouth mussten. Für 4 unserer 10 Mitfahrer*innen war damit die Tour vorbei und sie wurden zum Steg gebracht.
Die anderen 6 hatten noch ein weiteres Abenteuer vor sich: es ging mit dem Ruderboot auf den Indian River – zum Glück wurden wir gerudert und mussten nicht selbst rudern. Die Hinfahrt war wirklich fantastisch. Wir hatten das Boot für uns und unser Steuermann zeigte uns viele Wasservögel, Krebse und anderes Getier, das am Ufer lebte. Die Sonne stand schon recht tief und tauchte den ganzen Fluss und das Ufer in wunderschönes Licht. Nach etwa 15 Minuten kamen wir an einer kleinen Dschungelbar an, bei der wir aussteigen sollten mit dem Spruch, wir könnten uns ja den Garten anschauen. Dort gab es jedoch nicht so viel zu sehen und da auch die Sonne sich weiter dem Horizont näherte wollten wir doch nach ca. 10 Minuten wieder zurück zum Boot. Das allerdings war schon weg. Stattdessen kam ein anderer Herr zu uns, der meinte, er würde uns nun zu Fuß durch den Dschungel führen. Wir waren so semi begeistert und doch etwas irritiert. Nach einigem Hin und Her sagte er dann, sein Onkel würde gleich kommen und uns wieder zurück rudern. Ohne großes Nachfragen akzeptierten wir das einfach und schipperten im letzten Licht über den Fluss zurück zur Mündung und wurden dann auch weiter bis zur Roald gebracht.
Was für ein schöner Tag!
Ganz liebe Grüße an Mutti. Auch Kurt grüßt sein Zuhause und Raimo und Birgit grüßen alle segelnden Feuerwehrleute in Hessen, Berlin und Vogtareuth. Timo grüßt alle Daheimgebliebenen und alle N&Mler. …und ich grüße, meinen Bruder sowie Nilles, Saarbrooklyn.