Tagesmeldung vom 08.04.2025

Törn 0875 | Amphidromie & Doggerbank
mitten inne Nordsee
Position 55°48,4’N N|006°25,8’E E
Kurs, Speed 310 | 5 kn
Etmal 126 nm
Wind NNW – 2-3 bft
Luftdruck 1029 hpa
Bedeckung 6/8
Temp (L/W) 9°C, 8°C
Der Tag begann für die Wache 1 mit dem Wachwechsel um 00:00 Uhr – sie ahnte nicht, was für ein ereignisreicher Tag vor ihr lag. Bei Mondschein setzte sie zunächst Luft-Segel: Innenklüver an Steuerbord, Flieger an Backbord, Großbrahm, Fock, Großuntermars, Großbrahm. Dies war für alle eine große Herausforderung und das Kommandogeben mit dem von der Brücke zurückhallenden Echo hat allen viel Spaß gemacht-
Mit viel Liebe und besonderer Anleitung von Topsi Marion widmete sie sich Brot- und Brötchenteig, was von der Wache 2 mit noch mehr Liebe fortgeführt wurde und ein ganz ausgezeichnetes Frühstücksergebnis für alle mit sich brachte.
Während der Ausguck den Horizont nach Schiffen absuchte und die Feuerrunde in regelmäßigen Abständen durchgeführt wurde, brachte uns Emma zuverlässig unter Führung der Rudergängerin, Kurs 340°, dem Wind entgegen.
Nach der Wachübergabe widmete sich Wache 1 ihrer wichtigsten Aufgabe: Der obligatorischen Müsliparty :-). Im Anschluss tauchten alle schnellstmöglich in die Kojen ab.
Um 10 Uhr fand, zur größten Freude aller, ein „All-Hands“ statt. In Kleingruppen erarbeiteten sich alle Trainees und Deckshandanwärterinnen zusammen Antworten auf Fragen zu Erster Hilfe, Brandbekämpfung und Leckage-Behebung.
Mit dem Mittagessen wurde das „All-Hands“ aufgelöst und in den Wachbetrieb übergegangen.
Um 12:00 war Wache 1 wieder am Start. Einer Eingebung folgend wurde mittags das Aussetzen des Dingis besprochen und, soweit möglich, vorbereitet.
Ganz unerwartet kam Nebel auf und sie mussten sich langsam und unter ständigem Betätigen des Nebelhorns voranschippern. Zwei Menschen hielten im Bug Ausguck und einer war auf der zweiten Saling im Vortop. Die Ruhe wurde genutzt, um intensiv die kompliziertesten Knoten auszuprobieren.
Nachdem die Sonne wieder zum Vorschein kam, war es Zeit für Reinschiff – Messing wurde blitzeblank geputzt und das Deckspülen stand an: Wie vormittags besprochen wurde die mobile Feuerlöschpumpe zum großen Vergnügen aller getestet. Das Ausbringen des Schlauchkorbs bei voller Fahrt gestaltete sich schwierig und es bedurfte vieler Köpfe, bis sie die Lösungen fanden: Mithilfe der Seefangleine kamen sie an das Nass heran, beschwingt schrubbte die ganze Wache das Deck.
Die ganze Mannschaft stärkte sich bei Kaffee und Kuchen bevor es wieder mit „All-Hands“ weiterging und alle ein Mensch-über-Bord-Manöver durchführten: Käpitan Gerhard warf unter lautem Rufen die MOB-Boje über das Schanzkleid. Nach kurzer Zeit wurde die ohnmächtige Boje sicher mitsamt dem Dingi an Deck gebracht.
Wache 2 übernahm das Führen des Schiffs und begann mit dem Setzen von Großstengestag- und Vorstengestagsegel, Brigg und weiteren Segeln – um 18:46 ging ein Raunen durch die Messe, Emma geht in die Ruh, der Wind füllt die Segel und bringt uns unserem Ziel Edinburgh näher.
Nach einem langen und ereignisreichen Tag, der ganz hervorragend für Schulung genutzt wurde, füllte sich die Crew beim Abendbrot mit wettergegerbten Gesichtern die Mägen. Zum Ende des Tages erfolgte der letzte Wachwechsel, die 8-12 Wache übernimmt die Roald und segelt in den Sonnenuntergang.
Sabrina sendet ganz viele Grüße an Ihre Lieben in nah und ganz fern, besonders natürlich an ihren Schatz.
@Colin: Wir haben letzte Nacht die Patrollie zwischen Butendiek und DanTysk gemacht, sah alles gut aus 😉
Her Royal Deckshand Lotta Minna hoch zu Roß grüßt den Teil des Kleingemüses, welcher nicht an Bord ist, die übrigen Rösser in Berlin, Karla den Keks, und Frau Hickstein (ich bin ganz „fleißig“ am Lernen).
Sehnsüchtige Grüße an Susu!
Bis bald an Bord, Jürgen aus FFM!
One Response
Liebe Roaldies,
das hört sich ja phantastische an die Reise nach England!
Nach meiner Werftwoche im Jänner freu ich mich jetzt schon sehr auf den Törn von Mariehamn nach Ventspils im August. Mit dem neuen Deck und der Kombüse etc. muss es ja ein Traum sein an Bord. Alles Gute auf der Fahrt nach Edinburgh, da ihr solltet ja mehr als eine Hand breit Wasser unterm Kiel haben.
Bitte schöne Grüße an den Seglerkameraden Mathias Frenzel ausrichten von Robert aus Österreich.